30.09.11

Reflexion zum Ende des Schuljahres zum Intercambio-Projekt zwischen den beiden Schulen in Deutschland und in Brasilien



 
Ich habe das Projekt „Intercambio“  im vergangenen Jahr ins Leben gerufen als ein weiterer Baustein in der noch jungen  Partnerschaft zwischen BomPrincípio und Klüsserath. Zum ersten Mal gehörenJugendliche aus beiden Orten zu den  Architekten einer dauerhaften Freundschaft zwischen den Bürgern der genannten Gemeinden.
Es begann auf beiden Seiten sehr zögerlich, aber schließlich waren erste Fotos und ein kleiner Video-Clip entscheidend, um die Hemmschwelle der Kontaktaufnahme zu senken und das „Eis zu brechen“. Die Jugendlichen stellten nun fest, dass trotz mancher Unterschiede sie doch eine Menge verbindet. Die Video-Konferenzen per Internet bildeten einen Höhepunkt und waren ein emotionales Schlüsselerlebnis.
Solche Video-Begegnungen können allerdings bedauerlicherweise nur singulären Charakter haben, denn der Zeitunterschied zwischen Brasilien und Deutschland beträgt fünf (Frühjahr / Sommer in Deutschland) bzw. 3 Stunden (Herbst / Winter). Unsere deutschen Schülerinnen und Schüler sind vormittags im Unterricht. Selbst dann, wenn sie Ganztagsschüler sind, beenden sie den Schultag um 16 Uhr (11 Uhr bzw. 13 Uhr in BomPrincípio). Die brasilianischen Schülerinnen und Schüler der älteren Jahrgänge besuchen allerdings am Nachmittag die Escola Sao José – das sind die Abendstunden in Deutschland.
Um die Kontinuität des Intercambiosicherzustellen ist es ratsam, weitere Schülergruppen, Klassen und Lehrkräfte zu begeistern.  Dazu erscheint es mir notwendig, möglichst viele Menschen in der brasilianischen und deutschen Schule über das Projekt zu informieren und esentsprechend zu präsentieren.Hier ein kleiner Ausschnitt der vielfaltigen Möglichkeiten, weitere Projekte  nachhaltig inden Schulalltag einzubinden:
·         Dasselbe Team führt das Projekt mit neuen Themen weiter
·         Andere Lehrkrafte werden vom Nutzen des Projekts überzeugt. Sie beteiligen sich am
·         bestehenden Projekt  mit ihrer Klasse und ihrem Fachunterricht oder gestalten ein eigenes unabhängiges Projekt und tragen so zur Kontinuität derSchulpartnerschaft bei.
·         Lehrerinnen und Lehrer arbeiten interdisziplinär mit Lerngruppen an Projekten.
·         Gegenseitige Besuche und Austauschprogramme

An erster Stelle muss aber das Bemühen stehen, auf breiter Basis für die Sympathie und Zustimmung zum kulturellen Austausch zu werben. Eine Vielfalt an Wegen ist hier vorstellbar:


·         Information an die Eltern
·         Ausstellungen zum Beispiel am „Tag der offenen Tür“
·         Elternabende in der Schule
·         Homepage der Schule
·         CD-ROM / Video
·         Presseveröffentlichungen
·         Lokalradio
·         Unterstützung durch den  Förderverein

Eine völlig neue Qualität der Partnerschaft zwischen der deutschen und brasilianischen Schule könnte erreicht werden, wenn auf beiden Seiten versucht würde, die Angebote der Politik zu nutzen und offizielle Partnerschulen zu werden.
Eine Initiative des Auswärtigen Amtes nennt sich„Schulen: Partner der Zukunft“.
Vielleicht kann das  Goethe – Institut in Porto Alegre könnte hierzu eine große Unterstützung sein (www.goethe.de/ins/br/poa/deindex.htm).
Das ColegioConsul Carlos Renaux in Brusque /Santa Catarina ist ein Beispiel für eine solche Projektschule.

Abschließend möchte ich den beiden Kollegen Verlaine Flach und Carlos Eduardo Stroher ganz herzlich danken. Sie haben mit viel Enthusiasmus, technischer und pädagogischer Kompetenz das Projekt „Lacos de Cultura“ auf die Beine gestellt und umgesetzt. Sie haben beide damit auch einen hervorragenden Eindruck bei unseren deutschen Schülern hinterlassen und eine vertrauensvolle Atmosphäre geschaffen. Selbstverständlich gilt mein herzlicher Dank auch allen in BomPrincípio, die politisch, administrativ und in der freundschaftlichen Verbindung zu mir und den Bürgern in Klüsserath ihre Unterstützung geleistet haben.


Ein lieber Gruß an euch alle

Achim Durwen

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